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Zeichnungen

Friedrich Höfers Zeichnungen stehen zu seiner bildhauerischen Arbeit in einem bestimmten, aber nicht eindeutigen Verhältnis: man kann sie als erste Notation oder als letzte Verein­fach­ung einer Figur lesen. Dabei sind sie von einer möglichen Ausführung durchaus unabhängig. Die kleinen Blätter, Blättchen und Briefmarken begleiten selbständig das plastische Werk. Die Linien sind mit dem Stift einfach hingeschrieben und im gleichen leichten Duktus gerahmt. Sie modulieren in ihrer Stärke und ihrem Ton gerade so viel, wie der ruhige, spontan geführte Blei­stift­zug hergibt. Zumal in den impulsiveren Tuschezeichnungen finden sich, zusammen mit dem heftigeren Duktus, auch Schraffuren und Schattenvertiefung. Sie markieren noch Volu­mi­na, umspielen die Konturen und lösen sich dann von der Oberfläche und dem Umriss ab zu frei­en zeichnerischen Formen.
Die Einbildungskraft wird von diesen Blättchen derart provoziert, dass sie mit der bloßen Linie eine leibhafte Gliederung erscheinen sieht und im Weißen, das von den Linien umschlossen und ausgespart wird, Oberflächen andringen fühlt. Auch hier im kleinsten Format und an­schei­nend ganz ohne Aufwand Gestalten von differenzierter Fülle.

Friedrich Alexander Uehlein (Freiburg)

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